
So finden Sie einen professionellen Skipper für Ihre Segelyacht
Eine Segelyacht zu besitzen und Segler zu sein hat sehr viele Facetten. Für viele ist das Boot ein Rückzugsort, um dem Alltag an Land zu entfliehen. Andere, allzu eingespannt in eine Arbeitsroutine, wollen buchstäblich wieder das Ruder selbst in die Hand nehmen und Kontrolle haben, wo es hingeht. Für wiederum Andere bedeutet Segeln, eine möglichst stressfreie Zeit zu genießen, sich völlig dem Luxus der Yacht hinzugeben oder ganz einfach: Nichts tun! Segeln ist eine mehr oder weniger aktive Leidenschaft. Wenn für Sie allerdings das Steuer eher ein Ort ist, an dem Sie lieber Platz machen für einen kompetenten, geschickten Skipper, dann ist dieser Artikel sehr relevant für Sie.
Die Services von professionellen Skippern sind vielschichtig und decken eine breite Palette von Aufgaben an Bord ab. Auf größeren Yachten kann sogar eine Crew notwendig sein, die sich dann um Eigner und Gäste kümmert. Wir nehmen Sie mit auf die spannende Reise und helfen Ihnen, die Qualitäten eines guten Skippers erkennen zu können. Wie können Sie die Fähigkeiten der Bewerber erkennen, zuverlässige überprüfen und so den richtigen Skipper anheuern – und den falschen aussortieren.
Ab wann macht es Sinn, über einen Profi-Skipper für Ihr Boot nachzudenken?
Einen Profi anstellen, das klingt für die meisten Segler erst einmal nach einer etwas abgehobenen Idee. Ist es aber gar nicht: Skipper sind nicht nur auf den übergroßen Luxusyachten anzutreffen, sondern durchaus auch auf „normalen“ Urlaubs-Cruisern. Die Schiffsgröße ist gar nicht das Entscheidende. Was am Anfang zählt ist die Frage: Trauen Sie es sich als Yacht-Eigner und vielleicht grade frisch gebackener Schiffsführer zu, all die Entscheidungen zu treffen, die es braucht, um Ihre Yacht (und ggf. die Gäste oder Familie an Bord) sicher von einem Hafen zum nächsten zu bringen?
Entscheidungen. Es wird geschätzt, dass wir täglich über 35.000 Entscheidungen treffen – von einfachen bis hin zu sehr wichtigen. Im normalen Leben stehen Sie Ihren Mann. Kein Problem. Doch auf dem offenen Meer haben Entscheidungen plötzlich eine ganz andere Gewichtung. Es sind Ihre Entscheidungen, die zwischen Nervenkitzel und Gefahr balancieren, die beeinflussen, ob Sie schöne Erinnerungen an eine unvergessliche Reise kreieren oder an einen Albtraum. Für Anfänger kann dies, selbst auf mittelgroßen Segelyachten, eine geradezu überwältigende und einschüchternde Aufgabe sein. Hier kann ein guter Skipper nicht nur Steuermann und versierter Segler, sondern Mentor und Lehrer für Sie sein:
Skipper-Trainings an Bord einer neu gekauften Segelyacht
Gerade zu Beginn Ihrer Segler-Karriere kann ein Skipper an Bord eine sehr gute Idee sein. Selbst für Segler mit Erfahrung kann der Umstieg oder das Upgrade auf ein größeres, leistungsstärkeres oder komplexeres Boot eine etwas zu große Herausforderung sein, um sie alleine zu bewältigen. Hier ist ein Profi-Skipper eine perfekte Idee, damit er Sie auf sicheres Manövrieren, souveränes Anlegen, perfekten Segeltrimm und den Standardbetrieb vorbereiten und trainieren kann. So ein Onboard-Training ist immer maßgeschneidert auf die Bedürfnisse von Ihnen und Ihrer individuellen Yacht, Ihres Heimathafens und aller weiteren Personen an Bord.
Wenn Sie also ein neues Kapitel „Segeln“ mit Ihrer Familie beginnen, sich aber selbst eher als unbeschriebenes Blatt bezeichnen würden, dann kann und wird ein guter Skipper dabei helfen, aus Ihrer Familie eine kompetente Crew zu formen. Sie sollten auch dann das Anheuern eines Skippers in Betracht ziehen, wenn Sie sich von der Größe oder Komplexität Ihrer neuen Yacht überfordert fühlen. Weiterhin gilt oft der erste Kauf eines Katamarans als guter Anlass, wenigstens für das Manövertraining einen Skipper zu beschäftigen: Kats sind sehr „eigen“, was das An- und Ablegen angeht. Ihr lokaler Boots-Händler kann vielleicht selbst solche Trainings übernehmen, mindestens aber über sein weitverzweigtes Netzwerk organisieren. Wie lange so etwas dauert? So lange wie Sie brauchen, um sicher zu werden: Skipper-Trainings können von einzelnen Tagen bis zu einer Woche oder länger dauern.
Bootsauslieferungen und Yachtüberführungen
Nicht immer wird das neue Boot auch dort ins Wasser gebracht oder übernommen, wo man am Ende auch segeln möchte. Während viele Kunden über Ihre Händler einen Straßentransport von der Werft zum Übernahmeort bestellen, wo dann die Inbetriebnahme und die Übergabe stattfindet, ziehen es einige Eigner vor, ihre brandneue Segelyacht direkt an der Werft zu übernehmen. Dort, wo sie gebaut wurde. Dies ist oftmals nicht unbedingt eine Entscheidung um Transportkosten zu sparen, sondern mehr aus einer Art Tradition. Die neue Yacht von dort abzuholen, wo der Standort der Werft ist, stellt für manche Eigner das erste echte Abenteuer und Highlight mit dem neuen Boot dar.
Allerdings, je nach Standort der Werft und Location des Zielhafens, beinhaltet diese erste große Reise nach Hause oft Langstreckensegeln oder das Durchqueren anspruchsvoller Gewässer. Schon der Nord-Ostsee-Kanal kann für Anfänger eine große Herausforderung sein. Die mitunter sturmgepeitschte Nordsee ist es auf jeden Fall, wenn Sie Ihre neue Yacht von unseren Werften in Deutschland abholen. Wenn es in den Süden gehen soll, stehen der Ärmelkanal – immerhin die meistfrequentierte Wasserstraße der Welt – oder die berühmt-berüchtigte Biskaya auf Ihrem Törnplan. Wenn Sie sich ein französisches Schiff kaufen oder auch eine italienische oder türkische Yacht, haben Sie mitunter das gesamte Mittelmeer zu durchqueren. Doch keine Sorge, Ihnen kann elegant geholfen werden: Natürlich mit einem Überführungs-Skipper.
Diese sind eine perfekte Möglichkeit, zusätzlich zu Ihrer Familien-Crew einen kompetenten Segler an Bord willkommen zu heißen, der diese Reise mit begleitet. Der große Vorteil neben der Sicherheit ist, dass Sie und Ihre Familie praktisch kostenlos gleich eine komplette Segelausbildung an Bord Ihrer eigenen Yacht erhalten! Für Überführungen reicht oft ein einzelner Skipper, wenn die Eigner mitsegeln. Wenn Sie nicht mitkommen möchten und nur die Überstellung von A nach B wünschen, sind mindestens zwei, bei Langstrecken sogar drei Skipper das Minimum. Auch kann Ihnen Ihr Händler sicher mit einigen vertrauenswürdigen Kontakten helfen.
Skipper (und Crews) für lange Reisen oder Segelurlaube
Für Segelreisen mit längerer Dauer, meistens ausgesprochene Luxus-Urlaube, können Sie sich das volle Programm eines sorgenfreien Genusses an Bord holen. Für solche zeitlich befristeten Jobs sind Profi-Skipper ebenfalls zu haben. Sie werden Ihr Boot komplett alleine für Sie segeln, während Sie einfach nur genießen. Dies kann beispielsweise Ihre erste Ozeanüberquerung sein oder eben ein luxuriöser Urlaub, der die griechischen Inseln durchkreuzt. Solche Reisen dauern oft mehrere Wochen. Während Skipper an Bord bei gecharterten Segelyachten über 60 Fuß normale Buchungs-Optionen und Services der Vermieter sind, können auch Sie sich als Privat-Eigner solche Teilzeit-Crews an Bord holen. Voraussetzung sollte dann sein, dass der Skipper in jedem Fall eine eigene Kabine an Bord hat, gern mit einem eigenen Badezimmer. Manche Yachten bieten hierzu dezidierte Skipper-Kabinen (meist im Vorschiff) an, auf kleineren Yachten sollte eine der Gästekabinen zur Verfügung gestellt werden.
Heuern Sie einen permanenter Boat Captain an
Der Höhepunkt aller Skipper-Dienstleistungen ist eine Festanstellung als Boat Captain für eine Saison, ein ganzes Jahr oder mehrere Jahre an Bord einer Segelyacht. Dies sind zugegeben meistens Luxusyachten mit über 80 Fuß, denn solche Boote sind einfach zu groß, um von den Eignern selbst gesegelt und vor allem, gewartet und gereinigt zu werden. Es kostet einfach zu viel Zeit. Allerdings gibt es auch für Yachten um 50 bis 60 durchaus Boat Captains, die sich komplett um die Belange der Boote kümmern, ungewöhnlich ist das nicht.
Solche Skipper bekommen in der Regel ihre eigenen Kabinen mit allen Annehmlichkeiten, da sie während der Segelsaison hier tatsächlich komplett an Bord leben müssen. Dafür sind sie auch täglich am Schiff unterwegs, um die Wartungs- und Reinigungsarbeiten auszuführen. Sie stellen sicher, dass Ihre Yacht stets in einem einwandfreiem Zustand ist, sowohl optisch als auch technisch. Auf Zuruf von Ihnen bereiten die Skipper dann die Yacht für die Ankunft der Eigner vor und organisieren perfekte Segelreisen für Sie und Ihre Gäste. Wie gesagt: Dies ist der Rundum-Service auf höchstem Niveau.
Auf sehr großen Yachten kann es zudem sein, dass zum Boat Captain noch zusätzliches Personal eingestellt wird: Das kann ein Schiffskoch sein, ein Steward oder eine Stewardess oder auch Deck Hands, Hilfskräfte. Meist sind dies allerdings die ganz, ganz dicken Schiffe …
So oder so – welche Art der Skipper-Dienstleistungen Sie benötigen, alle haben diese eine, souveräne Präsenz im Mittelpunkt: Den Skipper selbst. Neben dem Beherrschen der Technik geht es bei deren Expertise auch um das Verständnis für die Nuancen des Schiffes und der sich ständig ändernden Dynamik von Eignern, Gästen und ggf. der Crew. Das Vergeben eines Auftrages an einen Skippers, sei es für ein intensives, zweitägiges Manövertraining oder die Festanstellung auf Ihrer Luxus-Segelyacht, ist ein sehr sensibler Prozess.
Was muss ein Profi-Skipper alles können?
Sie haben es sicher schon gemerkt, ein Skipper ist weit mehr, als nur ein guter Segler, der die Schoten an Bord bedient und Ihr Boot zum nächsten Hafen bringt. Die Fähigkeiten eines kompetenten Bootskapitäns umfassen ein weitaus breiteres Spektrum, als nur das Segeln. Ein guter Skipper wird zum Herz und der Seele des Schiffsbetriebs, er wird gekonnt sein umfassendes technisches Wissen mit angeborenen Führungsqualitäten verbinden. Vielleicht wird für Sie als Auftraggeber am überzeugendsten die Erkenntnis sein, dass Ihr erfahrener Kapitän es Ihnen ermöglichen wird, die Seereise wirklich zu genießen, sich zurück zu lehnen in der Gewissheit, dass er jedes Detail gedacht hat.
Im Kern der Verantwortlichkeiten des Skippers liegt natürlich die Navigation und Schiffsführung. Ein Skipper liest in Seekarten wie andere in Büchern. Er kennt sich mit den Gezeiten ebenso aus, wie in der Nutzung von GPS oder dem Radarsystem. Das Revier, dass Sie befahrenen, die Feinheiten des Handelsschiffsverkehrs oder lokale Wetterphänomene beherrscht er ebenso, wie den Smalltalk mit Ihren Gästen. Er ist womöglich ein Experte in der Meteorologie und kann anhand von Wind und Wolken die Wetterveränderungen vorhersehen, kann komplexe Vorhersagen interpretieren und so Segelrouten mit Sicherheit und Effizienz planen. Apropos Planung: Ein guter Skipper ist dem Plan immer ein paar Tage voraus und verliert dabei nie den Fokus für das Hier und Jetzt der Reise Ihres Schiffes.
Auch fällt das ganze Thema Wartung in seinen Bereich: Er kontrolliert die Segel, das Rigg und auch die Sicherheitsausrüstung der Yacht und hält diese in einem einwandfreiem Zustand. Wenn Sie weitere Crewmitglieder angestellt haben, übernehmen Skipper oftmals die Personalführung der Crew. Sie delegieren Aufgaben und fördern die Zusammenarbeit untereinander. Bei unerwarteten Herausforderungen – sei es ein Schade oder Geräteausfall, widriges Wetter oder gar echte Notfälle – sind die Erfahrung und das ruhige Auftreten des Skippers die Leitplanken für eine schnelle Reaktion und gewährleisten die Sicherheit aller an Bord. Für viele Eigner ist ihr Skipper wie eine „lebende Bootsversicherung“, der sprichwörtliche sichere Anker.

Was kostet ein professioneller Skipper?
Nun brennt in Ihnen sicher diese eine Frage: Was verdient ein Skipper denn nun? Wie bei so vielen Aspekten des Segelns gibt auch es hier keine feste Zahl, die wir Ihnen verraten könnten. Die Bandbreite der Gehälter variiert so stark, wie es die Aufgaben tun. Wenn Sie also einen Skipper engagieren wollen, ist es zunächst hilfreich, sich mit den typischen Vergütungsstrukturen in der Region vertraut zu machen, in der der Job stattfinden soll. Das Gehalt hängt zudem stark von verschiedenen Faktoren ab. Schauen wir uns diese genauer an – um es einfacher zu machen, besprechen wir hier in diesem Beispiel den Vollzeit-Skipper. Teilzeit-Anstellungen oder projektbezogene Jobs sind entsprechend günstiger.
Diese Faktoren beeinflussen die Vergütung eines Profi-Skippers
Erfahrung und Qualifikation des Skippers
Natürlich kann ein Skipper mit mehr Jahren auf See oder einer mit höheren Qualifikationen auch ein höheres Gehalt verlangen. Ein Einsteiger in diesem Metier könnte mit einem Jahresgehalt von etwa 25.000 bis 30.000 Euro rechnen. Im Gegensatz dazu können erfahrene Skipper, insbesondere solche mit speziellen Zertifikationen oder viel Erfahrung auf Luxusyachten, Gehälter von über 50.000 bis 70.000 Euro verlangen. Wenn Sie einen Skippers auf Tagesbasis engagieren wollen, kann diese bei 200 Euro plus Reisekosten und Spesen beginnen, abhängig von der Komplexität und Dauer des Jobs.
Schiffstyp und Aufgaben des Skippers
Die Komplexität und Größe Ihrer Segelyacht sowie die spezifischen Verantwortlichkeiten, die Sie von Ihrem Skipper erwarten, beeinflussen natürlich auch dessen Gehalt. Ein Skipper auf einer Luxus-Yacht verdient möglicherweise mehr als einer auf einem kleineren privaten Boot. Dennoch sollten Sie nicht unbedingt nur sparen wollen und sich für den günstigsten Skipper entscheiden. Gegebenenfalls übersteigen die Anforderungen Ihrer Yacht oder des Reviers die Kompetenzen desjenigen.
Vertragsarten und Beschäftigugsformen von Yacht-Skippern
Im Prinzip können Sie einen Skipper zu allen möglichen Jobs und Konditionen einstellen, ganz so, wie im normalen Berufsleben auch: Das kann eine Vollzeitstelle an Bord sein, eine saisonale oder projektbezogene Anstellung oder auf Stundenbasis. Vollzeitstellen bieten mehr Stabilität und Sicherheit. Bei saisonalen oder projektbezogenen Jobs kann insbesondere in der Hochsaison der Tagessatze höher sein. Ihr Projekt entscheidet schließlich über die Art der Anstellung. Tipp: Immer offizielle und legale Anstellungsformen suchen, lassen Sie sich nicht auf Schwarzarbeit ein!
Vorteile und Anreize für Skipper
Neben einem Grundgehalt oder der Grund-Gage könnten Sie weitere Anreize schaffen, damit Ihr Skipper motoviert ist, die Extrameile zu gehen. Bezahlen Sie (ggf. auch teilweise) die Verpflegung und Unterkunft des Skippers, eine Krankenversicherung oder andere Boni. Solche Vergünstigungen können das Gesamtpaket sehr positiv beeinflussen und Ihr Angebot für potenzielle Kandidaten attraktiver machen. In der Regel werden Reisekosten und Spesen allerdings immer vom Auftraggeber übernommen. Auch sind Trinkgelder nach einer schönen Segelreise oder dem abgeschlossenen Projekt eine gute Möglichkeit, sich einen guten Skipper für ein nächstes Projekt oder eine nächste Saison zu sichern.
Location und Marktsituation
Wie alle Branchen kann auch die Yachting-Szene ihre Höhen und Tiefen haben. Damit steigen vielleicht auch die Gehälter. Oder sinken. Sie werden eben wie alles andere auch von Angebot und Nachfrage beeinflusst. Selbstverständlich wird in bestimmten Regionen mit einer lebendigeren Segelkultur oder luxuriöseren Kundschaft ein höheres Durchschnittsgehalt gezahlt werden. Wenn Sie einen Überführungs-Skipper suchen, schauen Sie nicht nur nach Angeboten aus der Region, in der Ihre Reise beginnt, sondern auch nach Skippern vom Zielort. So oder so sind Reisekosten zu zahlen, ggf. aber kosten Skipper am Zielort weniger, als die nahe der Werft.

Wie und wo findet man einen Top-Skipper für eine Segelyacht?
Nachdem wir uns nun schon um die Preise für professionelle Skipper-Dienstleistungen gekümmert haben, schauen wir uns an, wie Sie den richtigen Skipper für Ihr Projekt finden können. Denn dies ist weit mehr als nur die Wahl von jemandem, der das Boot steuert. Es geht darum, die Sicherheit des Schiffes, die Funktion einer Crew als Ganzes und damit den Gesamterfolg der Reise zu gewährleisten. Stellen Sie sich diese Aufgabe so vor, als müssten Sie den passenden Koch für ein gehobenes Restaurant suchen: Die Zutaten der Gerichte im Restaurant mögen von höchster Qualität sein und das Küchenpersonal ist auch eifrig und bereit, aber ohne den richtigen Koch, der alle Elemente harmonisiert, kann das Endergebnis auf dem Teller des Gastes alles sein: Von einem mittelmäßigen Gericht bis zu einer potenziellen Küchenkatastrophe. Das wollen wir an Bord natürlich nicht.
Hinzu kommt, dass auf einer Yacht die Einsätze sogar noch höher sind. Denn neben dem Erfolg der Reise können die Konsequenzen eines schlecht gewählten Segelboot-Skippers potenziell katastrophal sein! Finanzielle Rückschläge durch schlechte Entscheidungen und Schäden, Sicherheitsrisiken durch Unerfahrenheit, angespannte Beziehungen an Bord und anhaltende negative Erinnerungen sind allzu reale Folgen, wenn das Ruder nicht in die richtigen Hände gelegt wird. Von den ganz großen Katastrophen bis zum Schiffsverlust einmal ganz zu schweigen
Hands-down: Was muss ein Skipper genau können?
Wenn Sie unseren Artikel nun schon bis hierher gelesen haben, sind Sie also wahrscheinlich eher kein erfahrener Segler sondern brauchen wirklich Unterstützung. Umso besser!
Woran aber können Sie nun die Exzellenz einer Rolle erkennen, mit der Sie selbst schon nicht sehr gut vertraut sind? Welche Kompetenzen haben Vorrang und welche Fähigkeiten sind unerlässlich? Lassen Sie uns die wichtigsten Eigenschaften eines Skippers der erstklassig ist, anschauen.
Die technischen Fähigkeiten eines Segelboot-Skippers
Navigation der Yacht
Im Kern verbindet das Thema Navigation die pure Wissenschaft mit einem untrüglichen seemännischen Instinkt. Seit Jahrhunderten achten Seefahrer auf den Himmel, das Wasser und schauen hinüber zum Land, um sichere Kurse zu wählen. Moderne Skipper sollten dieses alte Wissen mit dem neuesten High-Tech an Bord und im Internet verbinden können. Sie sollten sich zudem mit den regionalen, oft sogar lokalen, Gegebenheiten auskennen. Stellen Sie sicher, dass Ihr ausgewählter Kandidat über folgende Fähigkeiten verfügt:
Seekarten lesen und interpretieren.
Vertrautheit mit modernen Navigationswerkzeugen wie GPS, AIS, Radar und natürlich dem Kompass.
Tiefes Verständnis von Gezeiten, Strömungen und ggf. der Astronavigation – und das für die Region, in der Sie segeln.
Meisterhaftes Bootshandling und Wartung
Jedes Schiff, ob alt oder neu, hat seinen Charakter. Wie Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten auch, kann ein erfahrener Skipper diese erkennen und sich den Nuancen anpassen. Er stellt sicher, dass die Yacht stets effizient, sicher und in verschiedenen Bedingungen vorhersehbar reagiert. Achten Sie auf:
Fähigkeiten beim An- und Ablegen sowie beim Ankern.
Die Fähigkeit routinemäßige Überprüfungen und Wartungen durchzuführen, von Segeln und Rigg bis zum Motor und Rumpf.
die Fähigkeit, kleinere Probleme an Bord zu beheben, bevor sie eskalieren.
Einen Drang, die Details Ihres Bootes zu entdecken und kennenzulernen.

Seewettervorhersage und Routenplanung
Ein geschickter Skipper verfügt über ein ausgeprägtes Gespür für das Seewetter und die zugrundeliegende Meteorologie. Er wendet sein Wissen präzise an, um Entscheidungen zu treffen die auch vorausschauend das Wetter mit einbeziehen. So kann er die Sicherheit an Bord gewährleisten und gleichzeitig die Freude am Segeln maximieren. Stellen Sie sicher, dass die richtige Person in der Lage ist:
Meteorologische Daten zu interpretieren und deren Auswirkungen auf die Reise zu verstehen.
Routen und Pläne basierend auf Wetteränderungen anzupassen.
Führungsqualitäten von Yacht-Skippern
Ob es passt oder nicht können Sie auch daran sehen, ob die mit dem Bewerber eine sofortige Verbindung, eine „Connection“ finden. Da er von Ihnen angestellt ist und Ihr Service-Dienstleister sein sollte, müsste sein Hauptziel darin bestehen, Ihren Wünschen nachzukommen und für Ihr Wohlbefinden zu sorgen. Darüber hinaus kommt dann die technische Expertise ins Spiel, denn ohne Technik-Verständnis kann er die Yacht nicht sicher führen. Die Rolle eines Skippers erstreckt sich ggf. auch auf das Management der vielfältigen Persönlichkeiten und Rollen einer Crew, wenn Sie diese anheuern. Eine effektive Aufgabenplanung und -verteilung stellt sicher, dass dann ein jedes Teammitglied optimal arbeitet. Auch ist die Fähigkeit des Skippers, Konflikte zu lösen um Harmonie an Bord aufrecht zu erhalten, sehr wichtig. Er muss schnelle fundierte Entscheidungen treffen können, vor allem in Notfällen. Dafür muss ein Skipper stets die Sicherheit priorisieren. Kommunikations-Skills sind hierbei ein Eckpfeiler dieser Führung: Eine kompetente Führungspersönlichkeit gibt gerade in Situationen mit hohem Druck klare Anweisungen. Er bleibt stets offen für Feedback und Anliegen der Crew, um sicherzustellen, dass jeder gehört wird: Denn ein Skipper ist auch immer auf den Erfolg einer gemeinsamen Mission ausgerichtet.
Eine perfekte Symbiose aus Erfahrung und Wissen
Wenn Sie Bewerbungen oder Vitae von Skippern durchsehen, die in Frage kommen könnten, dann werden Sie sich höchstwahrscheinlich zunächst nach deren praktischen Erfahrungen vergangener Aufträge erkundigen. Wichtig sind die der Anzahl der gesegelten Seemeilen und Tage auf See, aber auch die Vielfalt der Bedingungen, denen die Kandidaten unterwegs begegnet sind. Suchen Sie nach Außergewöhnlichem, etwa Sturmfahrten, komplexe Herausforderungen navigatorischer Art in bestimmten Seegebieten oder fragen Sie nach zwischenmenschlichen Dynamiken auf langen Reisen. Diese Informationen sollten Ihnen wertvolle Einblicke in deren Problemlösungsfähigkeiten, Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit geben. Alles Qualitäten, die auch einen außergewöhnlichen Segelboot-Skipper ausmachen.
Warum? Nun, es ist immer gut, Segelscheine und Zertifikate vorweisen zu können. Sie dokumentieren das Engagement der Bewerber, den langen Weg durch die Theorie zu gehen. Dennoch, wie heißt es so schön? Das Meer ist der wahre Lehrer. Eine formale Ausbildung legt ohne Zweifel ein starkes Fundament und führt Skipper in maritime Gesetze, Sicherheitsprotokolle und Navigationstechniken ein. Doch es ist die unvorhersehbare Natur der offenen Gewässer, welche die Fähigkeiten eines Anführers wirklich testet, formt und verfeinert. Einen Skipper der möglichst Beides bietet, ist die Kunst der Bewerberauswahl.

Wie können Sie Bewerber prüfen und deren Angaben verifizieren?
Nachdem wir skizziert haben, worauf Sie bei Bewerbern achten sollten, besteht die nächste Herausforderung darin, festzustellen, ob die Bewerbungen der potenzieller Skipper nicht nur diese Qualitäten beinhalten, sondern ob die Angaben auch der Realität entsprechen. Vergessen Sie nicht: Ein Skipper wird später die volle Verantwortung über Ihre Yacht und das Wohlbefinden von Ihnen selbst, Ihrer Familie, Ihren Kindern und Ihren Gästen tragen. Die Wahl eines Skippers, egal ob für eine kurze Überführung oder die permanente Betreuung, ist daher so wichtig.
Dies erfordert einen rigorosen Bewertungsprozess, der die technischen Fähigkeiten, Qualifikationen und zwischenmenschlichen Kompetenzen offenlegen kann. Während ein Skipper für einfachere Projekte, wie eine Überführung von A nach B möglicherweise nicht unbedingt das volle Skills-Set benötigt, sollte die Einstellung eines Vollzeit-Kapitäns oder einer Crew für Ihre Yacht sehr ernst genommen werden.
Dieser Schritt-für-Schritt-Ablaufplan kann Ihnen als Blaupause dienen:
1. Überprüfung von Zertifikaten und Lizenzen: Beginnen Sie mit der Überprüfung der schulischen und beruflichen Qualifikationen des Bewerbers. Stellen Sie sicher, dass sie die erforderlichen Zertifikate besitzen, wie z.B. einen SSS (denn es ist eine gewerbliche Anstellung) oder den RYA Yachtmaster oder gleichwertige Scheine. Fragen Sie immer nach Originaldokumenten und überprüfen Sie deren Gültigkeit.
2. Ausführliches Interview: Führen Sie eine Art Bewerbungsgespräch durch, entweder persönlich oder virtuell. Dies ist eine Gelegenheit, die Kommunikationsfähigkeiten zu bewerten, den Führungsstil einzuschätzen und zu versuchen, die Philosophie des Bewerbers zu verstehen. Stellen Sie Fragen zu bestimmten hypothetische Szenarien á la „Wie würden Sie reagieren?“ Situationen, die auf See oder an Bord stattfinden könnten – so bekommen Sie Einblicke in die Entscheidungsfindung und Problemlösungsfähigkeiten der Bewerber.
3. Praktische Bewertung: Wenn möglich, organisieren Sie eine kurze Probefahrt auf See. Dieser ganz praktische Ansatz ermöglicht es dem Skipper, seine Fähigkeiten direkt zu demonstrieren. Für Sie ist es die Chance, ihm zuzuschauen und zu bewerten, ob seine Art die Yacht zu handeln, zu navigieren, zu Ankern oder auch ganz allgemein, wie er sich gibt und zugänglich ist, gefällt.
4. Check von Referenzen: Kontaktieren Sie frühere Arbeitgeber oder Charterkunden des Bewerbers. Deren Meinungen und Einblicke können nicht nur die technischen Kompetenzen des Bewerbers beleuchten, sondern auch seine Arbeitsmoral und Zuverlässigkeit. Allerdings: Es sind immer subjektive Eindrücke, die verfälscht sein könnten.
5. Crew-Feedback: Falls möglich, versuchen Sie von ehemaligen Crewmitgliedern des Bewerbers Feedback zu bekommen. Dieses bietet oft eine einzigartige Perspektive auf die Fähigkeiten, seine Führung und zwischenmenschlichen Dynamiken. Solch ein Feedback kann besonders wertvoll sein, wenn Sie zum Job des Skippers auch eine Crew anheuern möchten.
6. Hintergrund- und Online-Checks: Führen Sie einen gründlichen Hintergrundcheck des Bewerbers durch, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten. Starten Sie am besten mit deren Online-Präsenzen. Websites wie LinkedIn oder maritime Foren könnten Testimonials, Empfehlungen oder sogar Einblicke in ihre Segelreisen bieten. Gegebenenfalls können amtliche Stellen ebenfalls Informationen liefern: Sie wollen definitiv keinen Skipper an Bord haben, der eine kriminelle Vergangenheit hat oder durch Gewalt, Alkohol- oder Drogenmissbrauch auffällig geworden ist.
7. Überprüfung der körperlichen Fitness: Die Bewerber sollten nach Möglichkeit ebenfalls einen aktuellen medizinischen Attest vorlegen können. Es geht nicht so sehr darum, ob sie einen Marathon schaffen könnten, sondern auch hier eher um deren allgemeine physische und mentale Stabilität. Auch diese Atteste sollten frei von Hinweisen auf Betäubungsmittel-Missbrauch oder Alkoholismus sein.
8. Vertragsverhandlung: Wenn Sie einen geeigneten Kandidaten ausgewählt und in der engsten Wahl haben, besprechen Sie am besten direkt die Vertragsbedingungen, Ihre eigenen Erwartungen und Ansprüche an den Job. Tauschen Sie sich mit dem Bewerber darüber aus, ob Sie beide eine Übereinstimmung in Bezug auf die Rollen, die Pflichten und natürlich auch die Vergütungserwartungen finden können.
9.Probezeit: Wenn Sie besonders gründlich sein wollen, können Sie einen Langzeit-Skipper auch zunächst für eine Probezeit anstellen. Ganz so, wie in einem normalen Job auch. Dieser Ansatz ermöglicht es zudem beiden Parteien zu testen, ob eine langfristige Bindung eingegangen werden kann.

Use our comprehensive Skipper Verification Checklist to systematically evaluate potential candidates.
Wo findet man Skipper?
Man muss immer wissen, wo man zu gucken hat. Wir würden Ihnen empfehlen, immer bei Ihrem lokalen Händler zu starten und nach vertrauenswürdigen Telefonnummern zu fragen. In den Marinas ansässige maritime Unternehmen könnten solche Kontakte ebenfalls zur Verfügung stellen. Sie können sich auch mit professionellen Verbänden und Organisationen in Verbindung setzen, die oft spezielle Bereiche für Stellenangebote und Crew-Vermittlungen haben.
Spezialisierte Websites wie Crewseekers oder Yotspot sind ausschließlich auf maritime Jobs ausgerichtet. Diese haben interne Qualitätssicherungsprozesse, die sicherstellen sollen, dass Sie nur auf vorab qualifizierte Kandidaten zugreifen können.
Unterschätzen Sie zudem nicht die Kraft der Mund-Propaganda. Lokale Netzwerke sind gerade im Yachtbereich sehr engmaschig. Marinas, Yachtclubs und durchaus auch Bootsmessen oder Hafenfeste können wertvolle Spots sein, um persönliche Empfehlungen zu bekommen.
Soziale Netzwerke könnten ebenfalls überraschend gute Ergebnisse liefern, wie Facebook-Gruppen oder LinkedIn. Denken Sie daran, bei Ihrer Suche eher solche Plattformen zu priorisieren, die echte Fachleute anziehen.
Profi-Skipper sind Ihnen zu teuer: Ist “Hand-gegen-Koje“ eine gute Alternative?
Wie bereits erwähnt, gibt es durchaus viele Websites, aber vor allem soziale Plattformen, auf denen viele Menschen einen völlig anderen Ansatz verfolgen. Hier geht es nicht darum, professionelle Dienstleistungen gegen Bezahlung anzubieten. Es sind die berühmten „Hand gegen Koje“-Angebote. Dies kann durchaus eine Alternative sein, wenn Ihr Budget tatsächlich streng begrenzt ist oder Sie das Abenteuer suchen, interessante Menschen kennenzulernen und eine gute Zeit mit ihnen zu verbringen. So können Fremde zu Freunden werden, das Abenteuer und der Reiz des Unbekannten kann zu intensiven, beeindruckenden Begegnungen führen. Hand gegen Koje sind keine offiziellen und professionellen Anstellungen, oftmals gibt es auch keinerlei vertragliche Grundlage.
Es sind zumeist sehr junge Menschen, die ihre Dienste auf solchen Plattformen anbieten. Sie streben in der Regel nicht an, Geld zu verdienen oder ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie „trampen“ auf Booten um die Welt, genießen ein spontanes, abenteuerliches Leben auf See und entdecken so die Welt, indem Sie auf den Yachten mitsegeln. „Jung“ muss dabei nicht zwangsläufig auch unbedingt „unerfahren“ bedeuten.
Für Überstellungen oder kurzfristige Segelprojekte könnte eine solche „Hand gegen Koje“-Beschäftigung tatsächlich eine interessante Alternative sein. Sie sparen sich ein Gehalt und müssen nur, wie der Name schon sagt, für Kost und Logis aufkommen. Vielleicht lernen Sie so eine aufgeschlossene, witzige Person kennen?
Allerdings ist die Überprüfung der Qualifikationen, der Fähigkeiten und persönlichen Charaktereigenschaften von größter Bedeutung, da Sie bei dieser informellen Beschäftigungsform praktisch keinerlei rechtlichen oder offiziellen Schutz genießen.

Zusammengefasst: Macht ein Profi-Skipper für Ihre Segelyacht Sinn?
Ob es für Sie sinnvoll ist, auf die Hilfe eines professionellen Skippers zu setzen, hängt zunächst von Ihrer eigenen Kompetenz ab. Wenn Sie die Größe, die Komplexität oder der Anspruch einer neuen Segelyacht (anfangs) eher überfordern, dann kann ein Überführungs- oder Trainings-Skipper sehr sinnvoll sein. Auch auf besonders großen Yachten kann ein Skipper entscheidend dazu beitragen, den Luxus eines perfekten Segel-Urlaubs zu gewährleisten.
Die Wahl des richtigen Skippers erfordert viel Sorgfalt. Nehmen Sie sich Zeit, forschen Sie gründlich und priorisieren Sie Sicherheit und Kompatibilität. Es ist unerlässlich, sicherzustellen, dass die Person, die Ihr Schiff steuert, die technischen Fähigkeiten besitzt und mit Ihrer Vision und Ihren Werten übereinstimmt. Sie sind hierbei nicht allein, Die Segelcommunity kann Sie bei Ihrer Suche unterstützen. Ihr lokaler Händler ist dabei eine unverzichtbare Ressource. Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen und mit ihm über Ihre Skipper- und Crew-Pläne zu sprechen.
